Die Baunscheidtmethode

7.5 Kombinationstherapien

Bereits im Kapitel der Reflextherapiemöglichkeiten wurde auf verschiedene Varianten der Kombinationstherapie hingewiesen. Häufig wird gerade bei chronischen Erkrankungen eine Polypragmasie betrieben. Diese kann durchaus einen sinnvollen Konsens bedeuten, muß aber überlegt und zu jedem Zeitpunkt der Therapie begründbar sein.

Für die Baunscheidttherapie kommen neben balneo-physikalischen Therapien eine Vielzahl reflektorisch zu nutzender Anwendungsmöglichkeiten in Frage: Bindegewebsmassagen, Standardmassageverfahren, Knetungen sollten der Baunscheidtanwendung mit GA 301-Redskin 301 vorangehen, allerdings immer ohne Anwendung eines Massagemittels. Jegliches Auftragen anderer Externa behindert die Quaddelbildung.

Bei der Behandlung von Triggerpunkten schmerzhafter Gelenkerkrankungen mit Funktionseinschränkungen sind chiropraktische Maßnahmen in der Begleittherapie sinnvoll. Eine Baunscheidtanwendung erfolgt aber immer nach einer chiropraktischen Maßnahme: Bei manuellen Therapieformen, wie z. B. der Chirotherapie, werden öfter starke Reaktionen ausgelöst. Im Bereich der HWS und in den Kopfgelenken ist dies sehr häufig der Fall.

Eine nachfolgende Baunscheidttherapie beschleunigt die Regulative der Grundsubstanz und führt besonders bei Anwendung von GA 301-Redskin 301 über eine Analgesie zu einer Herabsetzung der Reizbeantwortung. Die Rückkopplungsmechanismen über das Gammasystem werden regulativ moduliert und die Tonuserhöhung mit nachfolgendem Hypertonus und Muskelhartspann deutlich gesenkt.

Desweiteren sollte die Baunscheidtapplikation immer nach einer Manipulation am Patienten durchgeführt werden, damit nicht ungewollt über Hautkontakt Ölreste auf Auge und Schleimhäute verschleppt werden und zu unangenehmen Reizungen führen.

Akupunktur und Moxabehandlungen sind mit Baunscheidt und GA 301-Redskin 301 kompatibel. Der in der chinesischen Heilkunde benutzte Nadelhammer ist anstelle eines Baunscheidtgerätes nutzbar, aber ohne die gleiche Effektivität.

Schröpfen und Baunscheidtieren ergänzen einander. Besonders der unblutige Schröpfkopf kann, wenn er über die baunscheidtierte Stelle gesetzt wird, die therapeutische Effektivität deutlich steigern. Die Vorgehensweise ist folgende: Regulative Strukturen in tieferliegenden anatomischen Schichten bedürfen kräftigerer Reize, ohne daß das Regulativum zum Entgleisen gebracht wird.

Ein großer Schröpfkopf wird auf das Behandlungsgebiet gesetzt und für maximal zwei Minuten dort belassen.

Die vorbehandelte Hautstelle bleibt bei rascher Behandlungsweise für den Therapeuten eine Weile sichtbar oder kann zur besseren späteren Orientierung mit einem Hautstift markiert werden.

Dieses vorbehandelte Areal wird nun baunscheidtiert und wie gewohnt das Kräuteröl, z. B. GA 301-Redskin 301, aufgetragen.

Nach Ausbildung der Quaddeln wird der Schröpfkopf erneut aufgesetzt. Dieser wird für mindestens 10 Minuten dort belassen.


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