Die Baunscheidtmethode

7.6 Störeffekte

Rubefaziantien (verschiedene Senfapplikationen) und Vesikantien (Cantharidenpflaster) sollten nicht in direkter Reihenfolge mit der Baunscheidttherapie angewandt werden: Wenn zwei Therapieformen in tiefgreifender Form sich beeinflussen, besteht die Gefahr, daß eine Therapieeffektivität nicht gewährleistet ist.

Es wird eine überschießende gegensinnige Hautreaktion gestartet, die dem gewünschten Therapieziel nicht entsprechen kann.

Kortikoide und Antihistaminika setzen aus den bekannten pharmakologischen Wirkungsmechanismen die Hautreaktion und Funktion der Grundregulation herab. Es wurde beobachtet, daß bis zu sechs Wochen nach einer einmaligen Gabe von Corticosteroiden selbst in niedrigen Dosen die lokale Antwort herabgesetzt ist.

Entstehende Regulationsblockaden in der Grundregulation sind beachtlich. Neben vorbekannten allergischen Reaktionen auf Inhaltsstoffe des Baunscheidtöles sind bei Verwendung von GA 301-Redskin 301 keine wesentlichen Kontraindikationen bekanntgeworden.

In der Regel wird der Heilausschlag von den Patienten nicht als störend empfunden.

Je früher eine akute Erkrankung angegangen wird, um so kürzer ist das Behandlungsintervall.

Notabene: Frische, akute Erkrankungen werden meist in einer Behandlungssitzung erfolgreich therapiert.

Chronische Erkrankungen brauchen mehrere Therapiezyklen, da sie erst nach einem längeren Therapieverlauf in eine reaktive Heilphase überführt werden. Wird mit Crotonölhaltigen Bauhscheidtölen gearbeitet, erfolgen die Therapiesitzungen in zehntägigem Abstand. Bei der Verwendung von GA 301-Redskin-301 können die Zyklen enger gefaßt werden: Empfehlenswert sind 2 Sitzungen pro Woche mit mindestens 3 Tagen Abstand. Abweichungen von dieser Regelung sind nach klinischem Befund möglich.

Je dünner die Hautoberfläche, um so heftiger ist die Hautreaktion. Hinter den Ohren, über dem Mastoid, gibt es kräftigere Effloreszenzen mit sehr ergiebigen Reaktionen. Dabei wird hier die reflektorische Wärmebildung als sehr angenehm empfunden.

Die Behandlung wird in einem gut temperierten Behandlungsraum schnell durchgeführt.

Die Einreibung und die Nadelung werden schrittweise gesteigert, und das Kräuteröl sollte am Anfang nicht zu stark und nicht zu reichlich eingerieben werden.

Nach der Behandlung kleidet sich der Patient warm und vermeidet Zugluft, Nässe und Kälte. Bei labilen Reaktionstypen kann gelegentlich nach großflächiger Hautbehandlung für einen Tag (maximal 2 Tage) Bettruhe erforderlich sein.

Innerlich wirkt heißer Lindenblütentee oder heiße Milch mit Honig behandlungsunterstützend.

Eine ausgewogene Vollwerternährung sowie eine gesunde Lebensführung runden die Behandlung ab.


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